von Christian Göppinger am Donnerstag 27.12.2018 12:31
Die erste Runde stand schließlich am Morgen des 27. Dezembers an. Mit dem SC Turm Lüneburg als Gegner war der Spieltag definitiv eine große Herausforderung. Da die Runde an Tisch 3 ausgetragen wurde waren die Live-Bretter für die Begegnung online geschaltet, sodass auch wir im fernen Ostfildern die Begegnung Zug für Zug in Echtzeit verfolgenkonnten.

Letzte Instruktionen durch Jugendleiter Armin Jaeschke
Letzte Instruktionen durch Jugendleiter Armin Jaeschke
Startklar für Runde 1
Startklar für Runde 1
An Brett 1 schlug Oliver (1554) mit Weiß gegen seinen Gegner (1972) als klarer DWZ-„Underdog“ mit den weißen Steinen auf. Gegen die gegnerische Caro-Kann Verteidigung wählte Oliver das Zweispringersystem, welches auf Weltklasseebene auch gern von MVL gespielt wird. Oliver wich mit 5. Sg3 in ein Nebensystem aus, doch sein Gegner hatte mit 5….h5 eine der Theoriefortsetzungen auf Lager, betrat nach Olivers 6. Lc4 mit e6 Neuland, das angesichts des passiven Läufers auf c8 und der Schwächung des Königsflügels etwas angenehmer für Weiß sein sollte. Nach der Entwicklung der Figuren und beidseitiger langer Rochade gelang Olivers Gegner jedoch die Mobilisierung des Damenflügels, welche die ungeschickte Position der weißen Dame und des Läufers ausnutze um Initiative zu generieren und viele schwache Felder, sowie Angriffsmöglichkeiten im weißen Lager hinterließ, die kurze Zeit später spielentscheidend zu Gunsten des Gegners endeten.

Für Ivan (1359) sah es an Brett 2 mit Schwarz gegen seinen Kontrahenten (1638) ebenfalls nicht gut aus. Die Partie startete nach 1. c4 e5 mit einer typischen Stellung der Englischen Eröffnung, in der Ivan mit dem Zug 6….b6 Konzepte vereinte, die nicht sonderlich gut funktionieren, wodurch sein Gegner schnell Raum im Zentrum und aktive Figuren erhielt. Nach 14. Lxf6 war zudem der schwarze König deutlich geschwächt und der Großteil der Figuren am Damenflügel verklumpt, was einfachen Materialgewinn für Weiß bedeutete, welcher in wenigen Zügen mit weiterem Angriff in einer weiteren Niederlage endete.

Im Gegensatz zu seinen Mannschaftskameraden, die schwer am Brett zu kämpfen hatten, hatte Romeo (1268) an Brett 3 zwar kampflos einen wichtigen Punkt durch Fehlen seines Gegners (1671) verbucht, musste die Spielpause jedoch zeitnah nutzen, um es sich auf dem Zahnarztstuhl bequem zu machen.

An Brett 4 sah sich Leon (1173) mit den schwarzen Steinen in einer Italischen Partie gegen seinen nominell überlegenen Rivalen (1223) unter Beschuss, nachdem auch hier eine Fesselung des Springers auf f6 zu einer geschwächten Königsstellung führte. Zudem hatte sein gegenüber durch die Eliminierung des Sf6 einen wichtigen Verteidiger eliminiert, wodurch die schöne Kombination mit 14. Sxe5 einen sehr wichtigen Zentrumsbauer gewann, wonach die schwachen schwarzen Doppelbauern auf der f-linie bald unter Beschuss kamen, der f7 verloren ging und in Folge ein dominanter Läufer auf e6 seine neue Heimat bezog. Das restliche Endspiel nach dem Damentausch mit zwei Bauern Rückstand sah düster aus, doch Leon kämpfte verbissen weiter, doch nach dem Bauerndurchbruch auf der c-Linie und dem Verlust einer ganzen Figur war auch hier der Partieverlust nicht länger zu verhindern.

Die Favoriten behielten hier also leider doch mit 3:1 die Oberhand. Nun gilt es in der Mittagspause Kraft zu tanken, denn Runde 2 lässt nicht mehr lange auf sich warten!